Wasserrettungsdienst
Der Wasserrettungsdienst an Thüringer Gewässern wird vor allem während der Badesaison und an den Wochenenden durch die Einsatzkräfte der DRK-Wasserwacht wahrgenommen. Hierzu werden eigens errichtete und ausgestattete Wachstationen besetzt und die Wasseraufsicht gewährleistet. Über diese Form des Wasserrettungsdienstes hinaus haben sich Schnelleinsatzgruppen (kurz SEG) etabliert, die im Einsatzfall zeitnah vorhandene Einsatzfahrzeuge besetzen und zur Hilfeleistung am und im Wasser ausrücken. Die im Wasserrettungsdienst aktiven Einsatzkräfte sind durch ihre Ausbildung und Ausstattung in die Lage versetzt:
- Rettungen aus Wasser und Eis durchzuführen,
- Schwimmern, Surfern oder Bootsbesatzungen Hilfe zu leisten
- sowie fachgerechte medizinische Versorgung bis zum Eintreffen des bodengebundenen Rettungsdienstes durchzuführen.
Darüber hinaus können die Helfer folgende Leistungen sicherstellen:
- Sicherer Transport von Verunglückten und/ oder medizinischem Fachpersonal sowie Übergabe an den bodengebundenen Rettungsdienst
- Erkundung und Einrichtung von sicheren Anlandestellen
- Assistenz bei medizinischen Maßnahmen, Materialsicherung und -bergung
Hubschraubergestützte Wasserrettung
Eine weitere Aufgabe der Luftretter besteht in der Rettung von Personen aus stehenden oder fließenden Gewässern. Die Teilnahme an der Ausbildung zum Luftretter ist an die aktive Mitgliedschaft in der DRK-Wasserwacht gebunden. Sie setzt eine abgeschlossene Wasserretterausbildung, Schwindelfreiheit, kurzfristige Abkömmlichkeit im Katastrophenfall sowie ein maximales Körpergewicht von 90 kg voraus.
Großübungen auf Bundes- und Landesebene
Wachdienst
Für den Dienst als Wachgänger an einer der DRK-Wachstationen im Freistaat Thüringen werden folgende Voraussetzungen benötigt:
- Mitgliedschaft im DRK bzw. in einer Wasserwachtgemeinschaft
- Mindestalter von 16 Jahren
- Besitz des DRSA-Silber oder Gold, nicht älter als 2 Jahre
- Besitz der Sanitätsdienstausbildung (optional)
- Besitz des Motorrettungsbootscheins See/Binnen (optional)
Je nach Qualifikation kann man im Wachdienst in verschiedenen Funktionen eingesetzt werden:
- Als Rettungsschwimmer bzw. Wachgänger überwacht ihr den Strand- und Wasserbereich, rettet Menschen vor dem Ertrinken, leistet Erste-Hilfe und unterstützt bei der Suche nach vermissten Personen.
- Als Wachleiter leitet ihr eine Wachstation an einem Strand, See oder in einem Freibad. Hierbei seid ihr nicht nur für eure Rettungsschwimmer verantwortlich sondern auch für den reibungslosen Ablauf des Wachbetriebes.
- Als Bootsführer seid ihr verantworlich für ein Motorrettungsboot und dessen Besatzung. Ihr kommt zum Einsatz wenn eine Rettung von Land schwierig geworden ist, insbesondere in größeren Gewässern.
Weiterhin ist ein Einsatz bei befreundeten Kreiswasserwachten von Nord- und Ostsee möglich. Jährliche Ausschreibungen dazu sind unter Dowloads zu finden.
Katastrophenschutz
Mit Erlass der Thüringer Katastrophenschutzverordnung (ThürKatSVO) im Jahr 2010 definierte der Freistaat Thüringen die durch die Landkreise und kreisfreien Städte aufzubauenden Einheiten und Einrichtungen des Katastrophenschutzes. Im Bereich der Gefahrenabwehr ist unter anderem der Aufbau eines Katastrophenschutz-Wasserrettungszuges vorgesehen.
Der Wasserrettungszug setzt sich aus einem Zugtrupp und sechs Wasserrettungsstaffeln zusammen. Die DRK-Wasserwacht Thüringen bringt sich in den Aufbau der Strukturen aktiv ein und unterstützt die Landkreise und kreisfreien Städte beim Aufbau der Einheiten mit Personal und Erfahrung. Sechs der vorgesehenen sieben Einheiten werden durch Helfer der DRK-Wasserwacht Thüringen besetzt. Die Einheiten sind rund um die Uhr alarmierbar und auch für regionale Einsätze unterhalb der Katastrophenschwelle verfügbar.
Ausgestattet werden die Wasserrettungsstaffeln mit einem Gerätewagen Wasserrettung (GW WR) sowie einem Motorrettungsboot. Der Gerätewagen dient zum Transport von notwendigem Personal und Material (persönliche Schutzausrüstung und weiteres Einsatzmaterial) zum Einsatzort. Er verfügt über moderne Ausstattung und Kommunikationsmittel und stellt dem Staffelführer alles Notwendige zur Verfügung, um den Einsatz seiner Staffel führen zu können und die Kommunikation aufrechtzuerhalten. Die eingesetzten Kräfte verfügen neben der standardmäßigen Ausbildung im Sanitätsdienst über eine weitergehende spezifische Ausbildung im Bereich der Wasserrettung. Alle Helfer sind mindestens ausgebildete Wasserretter. Mit der Qualifikation zum Wasserretter verfügen die Einsatzkräfte über ein Mindestmaß an wichtigem einsatztaktischen Wissen, um übertragene Aufgaben im Einsatz unter Berücksichtigung aller notwendigen Aspekte erfolgreich durchführen zu können.
Weitere Qualifikationen versetzen die Helfer in die Lage, unterstützende Arbeiten an Bord eines Motorrettungsbootes durchzuführen, ein Motorrettungsboot auch unter schwierigen Bedingungen sicher zu manövrieren und die Helfer einer Staffel sicher und effektiv zu führen und einzusetzen, um den Einsatzauftrag zu erfüllen.
Folgende Aufgaben sind durch die Einheiten realisierbar:
- Evakuierung von einer größeren Zahl Betroffener
- Versorgung von eingeschlossenen Bevölkerungsteilen
- Sicherungseinsätze für andere Behörden und Organisationen
- Rettung von Menschen und Tiere aus Wasser- oder Eisgefahr
- Bergen von Sachen aus Wassergefahren
- Transport- und Versorgungsfahrten auf dem Wasser
- Sicherungsaufgaben bei Wasser- und Eiseinsätzen
- Erkundung behelfsmäßiger Anlege-/Anlandstellen
- Ausführung sonstiger humanitärer Aufträge der Katastrophenstäbe
- Unterstützung anderer Einheiten im Einsatz